Innovatives Pflugverfahren – im Einsatz für die Energiewende

4.000 MWatt, die Leistung von rund 1.400 Windkraftwerken, das ist die Kapazität, die die beiden Vorhaben des Netzausbau-Projekts SuedOstLink (von Klein Rogahn bzw. Wolmirstedt zum ehemaligen Kernkraftwerk ISAR II nahe Landshut) liefern werden – Ökostrom aus dem Norden für den Süden Deutschlands. 

Zahlreiche Vertreter aus der Politik folgten der Einladung von TenneT zum Vor-Ort-Termin

Vorführung des Pflugverfahrens

Hierfür müssen mehrere 100 Kilometer Leitungen verlegt werden. Zum Einsatz kommen wird hier auch das Pflugverfahren – mit Hilfe dieser modernen Technik werden die Kabelschutzrohre mit möglichst geringem Eingriff in den Boden gebracht. Am 20. August 2025 wurde das Verfahren im Beisein von Vertretern aus Politik und Presse auf der Baustelle TenneT SOL D3a, des Abschnitts zwischen Pfatter und Landshut, vorgestellt. Hier ist die Verlegung per Pflug auf ca. 28 Kilometern des insgesamt rund 45 Kilometer umfassenden Abschnitts geplant. Derzeit sind bereits ca. zehn Kilometer Leerrohr eingepflügt.

Die Umsetzung des Pflugverfahrens erfolgt durch erfahrene Unternehmen aus der Region. TenneT hat hierfür eine Arbeitsgemeinschaft bestehend aus den Unternehmen MAX STREICHER GmbH & Co. KG aA (Deggendorf) und Josef Rädlinger Bauunternehmen GmbH (Cham) beauftragt. Der Betrieb des Pflugs, der von der Walter Föckersperger GmbH entwickelt wurde, wird durch das Unternehmen SpiderPlow als Nachunternehmer der Arbeitsgemeinschaft übernommen. Damit stärkt das Projekt auch die regionale Wertschöpfung in Südbayern und setzt bewusst auf lokale Expertise.

Insgesamt ist der SuedOstLink rund 700 Kilometer lang und reicht von Klein Rogahn bei Schwerin bzw. von Wolmirstedt bei Magdeburg in Sachsen-Anhalt bis zum Standort Isar bei Landshut in Bayern.
Projekte solcher Größenordnung ziehen häufig Interessenskonflikte nach sich, da sie insbesondere für direkte Anwohner oft Einschränkungen mit sich bringen. Die örtlichen Landwirte hingegen waren sogar Befürworter des Pflugverfahrens, da CO2-, Methan- und Lachgasemissionen bei diesem Verfahren am geringsten sind und Bodenlebewesen geschont werden, da keine Vermischung von Humus und schlechteren Unterböden stattfindet und somit nur ein geringer Einfluss auf die Bodenfruchtbarkeit besteht. Hinzu kommen Kosteneinsparungen, da der Baukorridor um ein Vielfaches schmaler ist als bei der offenen Grabenbauweise und aufgrund der viel höheren Verlegegeschwindigkeit. Der SuedOstLink soll 2027 bzw. 2030 in Betrieb gehen.